Imkerei Schwarz
Chiemgauer Bienenzucht Tradition

Zuchtaktivität

Gerne gebe ich einen Rückblick auf die im Jahr 2023 getätigten Vermehrungen und einen Ausblick aufs nächste Jahr.

In diesem Jahre vermehrte ich ausschließlich aus meinem eigenen Bestand neue Linien kamen nicht hinzu. Angepaart wurde ebenso ausschließlich mit Drohnenlinien die gut durchgezüchtete Bienen auf Monticolabasis darstellten. Auf der Drohnenseite kam also durchwegs eine "Blutauffrischung" ins Spiel. Jedoch stellte ich schon seit langer Zeit fest, dass diese auf ostafrikanischen Herkünften Buckfastlinien sehr kompatibel zu unseren Bienen sind. Wir bewegen uns hier in einer +10. Generation nach dem initialen Import!  Das bedingte jedoch eine erhöhten Aufwand. Wir waren etwa 3000 km zu den Belegstellen und zurück auf der Strasse. Das werden wir nicht so schnell wiederholen (können). Es waren dies die Belegstellen Südharz, Baltrum und die Anpaarungszone Ammergebirge.

Ich freue mich dennoch, die Möglichkeit gehabt zu haben, mit ähnlicher und trotzdem nicht engverwandter Genetik anpaaren zu können . Es wird die Selektion in 2024 spannend machen, um die Unterschiede bei den Anpaarungen zu erkennen und zu bewerten. Während ich mit vielen Eigenschaften meiner Bienen sehr zufrieden bin, gerade, was die verschiedenen Faktoren der Vitalität betrifft, ist z.B. ein "mehr" an Honig immer denkbar (heuer waren wir von der Tracht nicht verwöhnt worden). Die Schwarmträgheit und Sanftmut ist auf einem hohen Niveau, das ich nicht verlassen möchte, ebenso die Qualitität des Wabenbaues, also das Fehlen von Verbau. Beim Bearbeiten der Völker ist das ein weithin unterschätzbarer Vorteil dem Bruder Adam hohe Aufmerksamkeit schenkte, was man in seinen Bienen sieht. Das Bruthygieneverhalten sehe ich nahe am Optimum.

Heuer werde ich von zwei Müttern nachzüchten, die sich in 2023 bewährt haben und optimal durch den kälteren Jahresteil gekommen sind. Winter konnte man das wohl kaum nennen. Während um mich herum dennoch viele Völker nicht überlebten, erfreut mich das umso mehr. Meine Verluste sind minimal gewesen! Was mich darüber hinaus erfreut ist, dass meine B15 aus dem Jahr 2020 (!) noch da ist und vital in ihrem Mini gedeiht. Sie ist eine der besten Zuchtmütter die ich je hatte und darf gerne das Gnadenbrot bekommen.

Als Belegstellen werde ich die im Ammergebirge und im Karwendel nutzen. Die Linien kenne ich sehr gut. Teilweise konnte ich sie schon vor +20 Jahren mitformen (krw) und kenne deren Entwicklung sehr gut. Seit 2002 hatte ich diese Abstammung bei mir und sie passt bestens! Als besondere Eigenschaft file mir hier der Hang zur stillen Umweiselung auf, sowie das Dulden von zwei Königinnen über den Winter. Die alte durfte noch bis in den Frühjahr das Volk mit begleiten und verschwand still und leise, während die junge schon die Durchlenzung gesichert hatte.
Seinerzeit bekam 50 St. der F3-Bayburt-Linie zu mir nach Hause um diese am Hausberg begatten zu lassen. Diese wurden danach auf die bayerischen Züchter verteilt. Daraus stammt die Linie im Ammergebirge. F2 aus diesem Import von 1997 bekam ich 2001 und war damals schon begeistert von der Vitalität und Leistungsfähigkeit. Leichte Schwächen von damals sind verschwunden. Es kann heuer eigentlich nur gut werden!

Seit 1996 züchte ich Buckfastbienen. Im neuen Zuchtbuch der Buckfastzüchter ist meine Zuchtarbeit seit dem Jahr 2002 dokumentiert. Mein Züchterkürzel ist RS.